Zu SoFi-Beobachtungsberichten:
22. Juli 2009 Schwarze Sonne über Asien
29. März 2006 Reise in die Türkei
11. August 1999 über Mittel-Europa

26. Februar 1998 Expedition nach Curacao (Niederl.Antillen)


Beobachtungstour zur Totalen Finsternis nach China

Die am 22. Juli 2009 eintretende Totale Sonnenfinsternis lockte diesmal mit der längsten miterlebbaren Totalitätsdauer in diesem Jahrhundert auch uns in den Kernschattenpfad. Der Umstand, dass die Erde auf ihrer elliptischen Bahn um die Sonne noch in der Nähe des sonnenfernsten Punktes und der Mond wiederum sehr nahe der Erde stand, kurzum die scheinbaren Durchmesser von Sonne und Mond waren am Himmel relativ klein bzw. gross, machten dies möglich.
Andererseits herrscht um diese Zeit im asiatischen Raum Monsunwetter, somit war die Wahrscheinlichkeit auf klaren Himmel bei unserer 4. Sonnenfinsternisreise am geringsten. Deshalb entschieden mein Sternfreund Tobias Maeck und ich, das Ereignis mit einer Städtereise nach China in die 18 Millionen Metropole Shanghai zu verbinden.


(Zur Galerie bitte in Bild klicken)

Zur eigentlichen Beobachtung dieses Naturschauspiels fuhren wir einen Tag zuvor aus Shanghai heraus in das 120 km südwestlich gelegene historische Wasserdorf Wuzhen, dort sollten wir immer noch knapp 6 Minuten totale Verfinsterung geniessen können. Dies erwies sich im Nachhinein auch als grosser Gewinn. Insgesamt etwa 13 Gruppen von Finsternisjägern hatten sich dort eingefunden. Sehr gefreut haben mich dort persönliche Wiedersehen mit lange nicht gesehenen Astrokollegen aus Deutschland wie auch von unserer Astroreise nach Namibia vor zwei Jahren.
Als zentraler Beobachtungsplatz war von der Organisation das dortige Wassertheater vorgesehen. Da wir aber nach der langen Reise mit vielen Anstrengungem gepackt mit unserem Instrumentarium nicht noch gratis eine Hintergrundkulisse für das dort filmende ZDF-Fernsehteam abgeben wollten, suchten einige Sternfreunde mit uns eine ungestörte Lokalität. Diese fanden wir auch weitaus günstiger zu erreichen auf einem Platz mit einer teilweise überdachten Terrasse.
Der Tag des eigentlichen Ereignisses gestaltete sich als wahrer Wetterkrimi. Schon am späten Abend setzte anhaltender Regen ein, der bis zum Morgen andauerte. Da der Niederschlag nach dem Frühstück zeitweise nachlies, bauten wir trotzdem unseren Refraktor unter dem Regenschutz auf. Unser Optimismus wurde dabei arg strapaziert. Etwa eine halbe Stunde vor dem Totalitätsbeginn kündigte eine unserer Reiseleiterinnen die Chance auf ein Wolkenloch an.

Daraufhin wurden die Teleskope in Stellung gebracht. Und tatsächlich geschah das Wunder, der Himmel gab den Blick auf den 2.Kontakt und immer wieder auf die total verfinsterte Sonne frei. Dabei entstanden folgende Aufnahmen:

Daten: 81/625mm ED-Apochromat von Vixen; Baader modifizierte Canon EOS 20D; partielle Phase mit Astro-Solarfolie (ND=5,0)

Tobias hatte wieder seine kleine Kamera dabei, drehte damit diese kleinen, teils rasanten Clips:

Wetter 1h vor Totalität
Augenblicke der Durchsicht
Partielle Ansichten
Der 2.Kontakt in Echtzeit
Ende der Totalität
(Zum Betrachten der Videosequenzen ist ein installierter DivX-Codec erforderlich, dieser kann hier frei heruntergeladen werden.)

Rückblickend können wir die erfolgreiche Beobachtung der entscheidenden Phasen dieser Sonnenfinsternis als grossen Glücksfall betrachten, bei Einbeziehung der Anfangsprognosen und der allgemeinen Wetterlage zu dieser Zeit. Schon allein der Besuch der Megacity Shanghai wird uns als grosses Erlebnis in Erinnerung bleiben.

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Sonnenfinsternis an der türkischen Mittelmeerküste 29. März 2006

Zu unserer 3. Totalen Sonnenfinsternis bereisten wir diesmal die Türkei. Unserer Beobachtungsort und gleichzeitig Unterkunft war eine großzügig angelegte Hotelanlage in Colakli, westlich von Side.Unserer Gruppe zählte an die 300 zumeist Amateurastronomen, die mit uns von Wien und Graz aus gestartet waren. Das ganze führte zu einem ganz besonderen Ambiente, was wir so noch nie erlebt hatten.

Vom Pool ans Okular. Schon Tage vorher präsentierten viele Teilnehmer stolz ihr mitgebrachtes Instrumentarium. Im Mittelpunkt stand dabei natürlich die Beobachtung der Sonne im H-Alpha Licht. Das Spektrum der Teleskope reichte dabei vom PST bis zu Refraktoren mit Highend Filtersystemen.

 
(Für grössere Darstellung bitte in Bild klicken)

Am 29. März, also am Tag des eigentlichen Ereignisses, stellten sich mit strahlend blauem Himmel und wenig Windaktivität Idealbedingungen ein. Etwa eine Stunde vor Beginn der partiellen Verfinsterung war der Aufbau unseres Gerätes abgeschlossen.
Als Hauptinstrument zur visuellen als auch fotografischen Beobachtung kam diesmal ein guter 81/625mm ED-Apochromat von Vixen zum Einsatz.  Dank einer Klappspiegeleinheit konnte das Teleskop dabei voll zur direkten Beobachtung eingesetzt werden. Das Objektivfilter während der partiellen Phasen bestand wieder aus Baader Astro-Solarfolie (ND=5,0). Als Kamera diente mir eine fokal angebrachte digitale Spiegelreflex Canon EOS 20D. Die Aufnahmen am Teleskop wurden im RAW-Modus angefertigt. Als Konverter diente später das RAW-PlugIn von Adobe Photoshop CS2.

Bilder während der partiellen Bedeckung

                                                        

Miniaturabbildungen der Sonnensichel hervorgerufen durch ein Lochmuster
in der Stoffbespannung eines Stuhles.

 

 

 

 

 



Die Totale Phase zwischen dem 2. und 3. Kontakt

                                                                       


Mit einer ausgeprägten Haloerscheinung wurden wir  wenige Minuten vor dem 2. Kontakt beschenkt:

   


Kurze Videosequenzen der Landschaft zum Zeitpunkt des 2. und 3. Kontaktes

Live-Atmosphäre während der Momente des Beginns
der Totalitätsphase




Nach dem 3.Kontakt wird es fast schlagartig hell,
der Kernschatten wandert weiter in Richtung Taurusgebirge



(Zum Betrachten der Videosequenzen ist ein installierter DivX-Codec erforderlich, dieser kann hier frei
heruntergeladen werden.
)

Unser Team rund ums Teleskop

Auch diesmal hat wieder alles geklappt (v.l.n.r.):
Tobias Maeck, Rudolph Thiemann, Ingrid Greitler,
unsere 2.Sonne :-) und Jörn Leineweber

 

 

 

 

 


Rückblick

Die Beobachtung der Totalen Sonnenfinsternis vom 29. März 2006 in der Türkei stellte sicher einen Idealfall dar, was so fast alle gebotenen Bedingungen anbetraf. Ohne jede Beeinträchtigung konnten alle Abschnitte dieses Naturschauspiels erlebt werden. Für uns war es ein besonderes Erlebnis, das erste Mal solch ein Ereignis in einer grossen Gemeinschaft gleichgesinnter Leute beobachtet zu haben.

Ein ganz besonderer Dank gilt den Sternfreunden von der Astrostation Conrad Wien (ASC) für die vorzügliche Planung und Durchführung dieser Reise.

 

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"Unsere" Totale Sonnenfinsternis vom 11. August 1999

Kurzer Reisebericht

Nun war es endlich soweit, praktisch vor unserer Haustür sollte sich ein Himmelsereignis abspielen, wofür wir das letzte Mal noch um die ganze Welt reisen mussten. Von großem Vorteil war, dass wir dieses Mal unsere Standartinstrumente transportieren konnten, bis der Wagen voll war. Der genaue Beobachtungsort blieb bis zum Schluss auf Grund der Wetterlage noch offen. Tage vorher studierten wir die Satellitenbilder, doch gerade kurz vor dem Finsternistermin stellte sich eine sehr wechselhafte Situation ein.

 Am Morgen gegen 6 Uhr starteten wir von Wels(Oberösterreich). Dieser Ort lag zwar auch in kurzer Distanz zur Zentrallinie, aber die zuletzt gemeldete Chance auf freien Himmel wurde mit 20% im Rundfunk angegeben. So ging es in Richtung Steiermark, wo immerhin eine Sichtbarkeitswahrscheinlichkeit von 50 - 75% prognostiziert wurde. Schließlich installierten wir unsere Instrumente auf einer Wiese kurz vor Semmering (auf halber Strecke zwischen Leoben und Wien), auf der sich schon zahlreiche Beobachter befanden.

 

Das Wetter gestaltete sich von der Bewölkung her gesehen auch sehr unterschiedlich. Freie Abschnitte wechselten mit ausgedehnter Quellbewölkung, wie nebenstehendes  Bild zeigt. Das gab der Sache noch eine besondere Anspannung. Visuell konnte fast der gesamte Ablauf beobachtet werden. Zum großen Glück löste sich auch kurz vor der Totalität die höhere Bewölkung fast vollständig.

 

Unsere Ausrüstung bestand aus:

Fotografische Aufnahmen während der Totalität.
Bei der Bildverarbeitung wurde das rote Spektrum angehoben,
um die Protuberanzen deutlicher erscheinen zu lassen.

(Details siehe höhere Auflösungen)

Den 3. Kontakt habe ich visuell durch mein Teleskop bestaunt, diese Eindrücke kann kein Foto wiedergeben.

Protuberanzen, hier sehr gut mit Details zu erkennen, spiegelten die erhöhte Sonnenaktivität gegenüber der zuletzt beobachteten Finsternis auf Curacao wieder.

Partielle Phasen, mit Folienfilter aufgenommen. Hier sind z. T. noch im Vordergrund einzelne Wolkenschleier zu erkennen.

(Details siehe größeres Bild)

Erstes Fazit

Wir für uns können unsere Anstrengungen als vollen Erfolg betrachten. Wenn auch nicht der gesamte Finsternisverlauf vor strahlend blauem Himmel stattfand, konnte doch der wichtigste Abschnitt vom 2. bis 3. Kontakt störungsfrei beobachtet werden. Danach floss natürlich der Champagner in Strömen. Einen  Ratschlag kann ich immer wieder geben: Keine noch so gute Fotografie kann den momentanen visuellen Anblick  wiedergeben. Dafür sollte immer genug Zeit eingeplant werden.

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Rückblick auf die totale Sonnenfinsternis vom 26.02.1998

13:00 Uhr13:20 Uhr13:40 Uhr14:00 Uhr14:13 Uhr14:20 Uhr14:40 Uhr15:00 Uhr15:20 Uhr

Kurzbeschreibung

Vom 21. Februar bis zum 1. März 1998 flogen mein Freund Tobias Maeck und ich nach Curacao(Niederländische Antillen). Da das Ereignis diesmal über einem zivilisiertem Tourismusgebiet stattfinden sollte, entschlossen wir uns schon vor über zwei Jahren zu dieser Expedition. Günstig waren für unseren Ort die relativ lange Totalitätsdauer von 3 min 30 sec und die hohe Wahrscheinlichkeit guter Wetterbedingungen. Unser Beobachtungsplatz lag in unmittelbarer Nähe der Nordwestspitze der Insel. Als einzige Behinderung stellte sich der permanente Wind heraus, weshalb wir unsere Instrumente im Windschatten unseres Jeeps aufstellen mußten. Während des Finsternisablaufes war es wolkenlos bis leicht bewölkt.

Für uns war es das erste Ereignis dieser Art, deshalb haben wir auch zum größten Teil visuell beobachtet. Fotografisch haben wir den Finsternisablauf im 20min-Abstand festgehalten. Genaue Daten siehe weiter unten.

Am Beobachtungsort angekommen
(Joern Leineweber u. Tobias Maeck, v.r.).

Verwendete Instrumente

Aufgrund der Gewichtsbeschränkungen und der erforderlichen Mobilität haben wir auf kleinere Geräte zurückgegriffen:

 

Fotografische Aufnahmen

Die Aufnahmedaten befinden sich unter dem vollständigen Bild

Partielle Phasen vor und nach Totalität:

(JPG-File<12KB)

Sonnenkorona bei Totalität mit unterschiedlichen Belichtungszeiten:

(JPG-File<19KB)

Sichtbare  Protuberanz:

(10KB)

Aufnahmen mit Teleobjektiv:

Diamantringeffekt

(JPG-File<19KB)

Blick auf den südlichen Sternhimmel
(JPG-File 62KB)


Weitere Informationen:

Espenak's Eclipse Home Page

und deutschsprachige Links:


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